Monika LöffKontinuität gehört in der Wachau zum guten Ton – Revolutionen lässt man lieber die anderen machen. Diese Beständigkeit zeichnet auch Rudi, Theresa und Rudi Pichler junior aus, die Jahr für Jahr Weine keltern, welche zu den Spitzen der österreichischen „Weingesellschaft“ zählen. Äußeres Erkennungsmerkmal ist das schlichte, goldene Etikett, das sich, seitdem ich im Jahr 1999 zusammen mit Christoph Wagner den ersten gemeinsamen Weinguide gemacht habe, bis auf ein paar gesetzlich vorgeschriebene Marginalien nicht verändert hat. Rudi Pichler hatte damals gerade die Verantwortung im Betrieb von seinem Vater übernommen und ich schrieb über seinen Weißburgunder Smaragd 1997: „Ein harmonischer und kompletter Wein; hier fehlt nichts – außer vielleicht eine zweite Flasche." Eine Aussage, die ich beim Verkosten des Riesling Achleithen Smaragd 2024, eines fokussierten, dichten und von dunkelwürziger Mineralität geprägten Weins, nur wiederholen kann.